CO2 und Motorrad

Die Diskussion

Unsere motorisierten Zweiräder werden i.d.R. nur zum Spaß bewegt und erregen dabei regelmäßig die Gemüter… Die Diskussion fokussiert aktuell (04.2019) v.a. die Anzahl von Motorradunfällen im Frühjahr, die Raser und die Lärmbelästigung von Anwohnern in Regionen mit hoher Kurvendichte. Vielschichtige Probleme, die auch nicht nur die Motorradszene betreffen, die man mit Gesetzgebung und Kontrolle zügig in den Griff bekommen könnte…

Für mich ist die ökologische Betrachtung entscheidender. Angesichts des Klimawandels und permanenter Diskussion über Emissionen ist das In-der-Gegend-herumknattern gesamtgesellschaftlich / globalklimatisch offensichtlich nicht sonderlich sinnvoll. Wer darüber diskutieren mag – ich nicht!

Ich gehe aber trotzdem meinem Hobby nach, versuche mich aber konstruktiv zu verhalten:

Die Faktenlage

Für mich ist entscheidend, wieiviel CO2 ein Mensch verursacht. Stichwort CO2-Fussabdruck. Wer einfach einfach mal seinen eigenen CO2-Fussabdruck ermitteln möchte, dem sei folgende Seite empfohlen: http://www.uba.co2-rechner.de/de_DE
Kleiner Hinweis: 2 t / Person sind mittelfristig das globale Ziel. Das Ziel zu erreichen ist schmerzhaft. Probiert es aus. In Deutschland liegen wir bei 11,6 t / Person. Davon 2,1 t CO2 / Person für Mobilität (Stand: 04.2019)

Meine Transalp ist aus dem Jahr 1998 und verbraucht ca. 5,5 Liter Super Bleifrei auf 100 km. Das entspricht ca. 0,12 t CO2 auf 1000 km.
Siehe dazu: https://calculator.carbonfootprint.com
Wer sich nun noch die Frage stellt, warum eigentlich das CO2 mehr wiegt, als der Sprit, dem sei folgender Link empfohlen: https://www1.wdr.de/wissen/technik/kohlenstoffdioxid-sprit-100.html

Das CO2-Zertifikat

In meinem täglichen Leben versuche ich mich so nachhaltig wie möglich zu verhalten. Beim Motorradfahren ist das schwieriger. „Bio“ tanken geht aus technologischen Gründen noch nicht (Wasserstoffmotorrad, das wäre was!).

Deshalb kaufe ich entsprechende CO2-Zertifikate, um den Motorrad-CO2-Fussabdruck zumindest bilanziell „auszugleichen“. Einem ordentlichen CO2-Zertifikat muss ein entsprechendes Klimaschutz-Projekt gegenübergestellt werden. Insofern ist das in meinen Augen schon besser zu bewerten, als ein reiner „Ablasshandel“.

Für alle, die jetz denken, dass man von sowas arm wird: Stimmt nicht.
Der Preis für die Tonne CO2 entspricht dem Preis einer Tankfüllung für mein Motorrad. Und die Tonne CO2 entspricht beinahe 10.000 gefahrenen Kilometern! Die meisten Motorräder werden deutlich weniger Kilometer im Jahr bewegt…

Ist das Kaufen kompliziert? Nein. Ganz einfach. Die Stiftung Warentest hat ein paar Anbieter getestet. Ich habe mich einfach mal für den Testsieger entschieden:
https://www.atmosfair.de/de/kompensieren/wunschmenge/
Kostenpunkt (02.2019): 1t = ca. 23,00 EUR

Vielleicht hat der / die ein oder Andere Lust ebenfalls entsprechend zu handeln. Man kann das auch locker auf die anderen Lebensbereiche ausdehnen – warum nicht? Weniger Fleisch. Weniger Flugreisen. Weniger unnötigen Schrott kaufen. Die Liste ist lang – aber man hat persönlichen Einfluss.